Native Americans

Die letzte Eiszeit erreichte um 17'000 v. Chr ihre letzte Kälteperiode. Es war so kalt, dass der Meeresspiegel um etwa 120 Meter tiefer lag als heute. Das Wasser war in Form einer gefrorenen Eisdecke gebunden, die in Nordamerika von Alaska bis etwa auf die Höhe des heutigen Bundesstaat Wisconsin hinunter reichte und Hunderte von Metern dick war. Daher heisst dieses letzte Eiszeit in Nordamerika 'Wisconsin Eiszeit'. Im westlichen Europa wird dieselbe Eiszeit 'Würm-Eiszeit' genannt.
Während dieser Zeit entstand zwischen dem Westen von Alaska und dem Osten von Sibirien ein grosses, zusammenhängendes, trockenes und weitgehend eisfreies Gebiet von der Grösse Australiens: Beringia. Die zusammenhänge Landmasse war nur möglich, weil die Landenge zwischen Sibiren und Alaska, also die Beringsee und die Tschuktschensee, das grösste Flachmeer der Welt mit einer durchschnttlichen Meerestiefe von etwa 80 Metern ist. Aufgrund der Absenkung des Meeresspiegels um 120 Meter kam der Meeresboden zum Vorschein und es entstand eine zusammenhängende Landmasse.

Asien und Nordamerika bildeten damit eine grosse zusammenhängende Landfläche. Die Ausdehnung von Beringia betrug von Osten nach Westen etwa 4800 km und von Norden nach Süden etwa 1600 km. Veränderungen im Jet-Stream über Alaska und Sibiren könnten der Grund dafür sein, dass in Teilen von 'Beringia' bis zu um etwa 8 °C höhere Temperaturen als heute herrschten (!). Auf dem fast eisfreien Beringia (siehe Bild unten) lebten Menschen zusammen mit Wollhaarmammutsa, Steppenbisons, Säbelzahntigern, eiszeitlichen Kamelen, Antilopen, Wollnashörnern und anderen Tieren. Auf der dicken Eisfläche hätten Tiere und Menschen nicht übeleben können. Wahrscheinlich zogen Menschen zu Beginn der letzten Kälteperiode aus dem Nordosten von Sibieren nach Beringia, weil es da genug Nahrung gab um die Kälteperiode zu überleben.

Bis 10'000 Menschen könnten auf Beringia gelebt haben. Die letzten Erkenntnisse zeigen, dass das Gebiet von Beringia etwa zu zwei Dritteln im heutigen Sibirien und etwa zu einem Drittel im heutigen Alaska lag. Heute kann mit Hilfe der DNA-Sequenzierung nachgewiesen werden, dass die Menschen in Beringia sogar von weit entfernten Gebieten wie von der Inseln Hokkaido im Norden von Japan kamen. Die Japaner haben wie die Native Americans schwarze Haare, dunkle Augen und eine dunkle Hautfarbe.



Funde im Zentrum von Texas, im Süden von Idaho und in Oregon, die auf etwa 20'000 v. Chr. zurückdatiert werden können, deuten an, dass die ersten Menschen wahrscheinlich mit Booten entlang der Westküste von Nordamerika bis zur Mündung des Columbia-River an der Grenze der Bundesstaaten Washington und Oregon und von da wahrscheinlich auf dem Columbia River landeinwärts marschierten. Zu dieser frühen Zeit bestand die dicke Eisplatte immer noch und verhinderte einen Marsch über Land in Richtung Süden.
Um etwa 11'000 v. Chr. dürften die ersten Menschen über einen eisfreien Korridor etwa in der Mitte der grossen Eisplatte nach Süden marschiert sein und trafen nach und nach in veschiedenen Gebieten in der Vereinigten Staaten ein. Etwa 8000 v. Chr. war die grosse Eisplatte ganz verschwunden.



Schon die ersten Einwanderer in den Amerikanischen Kontinent hinterliessen uns Zeichnung auf Feldwänden oder Steinen. Petroglyphen entstehen, wenn Figuren in Fels- und Steinwände eingeschliffen werden und sind bis 12'000 Jahre alt. Viele der Petroglyphen zeigen Jagdszenen.

Petroglyphen kommen schwergewichtig im Südwesten der Vereinigten Staaten vor, so in New Mexiko, Arizona, Utah, Nevada, Colorado. Idaho und könnten in den meisten dortigen bekannten Nationalparks bestaunt werden.

Ein paar Beispiele für Orte, wo Petroglyphen bewundert werden können:
Utah: Newspaper Rock, Canyonland National Park, Nine Mile Canyon, Fremont Indian State Park, Goblin Valley State Park, Parowan Gap Rockart Petroglyphes
New Mexico: Chaco Culture National Historical Park
Colorado: Mesa Verde National Park
Nevada: Valley Of Fire National Park

Aber auch bei den Deer Medicine Rocks in Montana können Petroglyphen bewundert werden. Die schönsten Petroglyphen können meiner Meinung nach im Valley Of Fire in Nevada bewundert werden.

Neben Petroglyphen gibt es auch auf Feldwänder oder Steine gemalte Bilder. Diese Felskunst wird Pictographs genannt. Dabei wurde gelbe, schwarze oder rote Farbe benutzt, um Figuren auf Feldwände oder Steinblöcke zu malen. Pictographs können an den oben erwähnten Orte weilweise ebenfalls gefunden werden. Ich habe aber auch bei den Missouri Headwaters in Montana schöne Pictrogramme gesehen. Heute können mehr Petroglyphen als Pictrogramme existieren (wahrscheinlich weil die aufgetragene Farbe von Pictrogrammen während den letzten Jahrtausenden verwitterten und heute nicht mehr sichtbar sind).

Die besten Erinnerungen habe ich an die Piktogramme im Fremont Indian State Park in Utah. Das besondere an diesen tollen Piktrogrammen ist, dass diese in den Farben gelb, schwarz und rot zu sehen sind! Ebenfalls sehenswert sind die Piktogramme bei den Carrizo Plain National Monument, etwa 60 Meilen nördlich von Santa Barbara in Kalifornien sowie beim Chumash Painted Cave State Historic Park, ein paar Meilen nördlich von Santa Barbara in Kalifornien.





Die ersten Jagdwaffen waren lange Speere und der Atlatl, dessen erste Verwendung um 10'000 v. Chr. nachgewiesen werden kann. Im Celebration Park entlang des Snake River im Südwesten von Idaho hat man den bis jetzt ältesten Atlatl in Nordamerika gefunden.


Der Atlatl ist ein Gerät, das zum Abwurf von Speeren dient. Sie verlängert den Wurfarm, wodurch die mit ihr beschleunigten Speere mit über 150 km/h eine wesentlich höhere Geschwindigkeit als von Hand geworfene Speere erreichen.


Das Wort 'Atlatl' (ausgesprochen AT-lat-uhl) stammt aus der Nahuatl-Sprache der Azteken, die den Atlatl immer noch verwendeten, als die Spanier zu Beginn des 16. Jahrhunderts die Hauptstadt der Azteken, Tenochtitlan, eroberten. Tenochtitlan befand sich am Standort der heutigen Grossstadt Mexiko-City.



Da die Population der großen Säugetiere der Eiszeit mit der Zeit zurückging, passten die Menschen ihre Jagdmethoden an, um die kleineren, agileren Tiere erfolgreicher jagen zu können. Der Hirsch war mit Abstand das wichtigste Wildtier und machte 60 bis 90 Prozent aller getöteten Tiere aus.
Etwa 9'500 v. Chr. starben die grossen Mammuts wie auch andere Grosswildtiere in Nordamerika aus.
Den steigenden Temperaturen am Ende der letzten Zeit fielen aber nicht alle Grosswildtiere zum Opfer. So überlebte der Bison diesen Übergang. Der Bison zur Zeit der Eiszeit war viel grösser als der heute bekannte Bison, er konnte aber nicht so schnell laufen wie der heutige Bison und hatte grössere Hörner als der heutige Bison.
Die Menschen, die von etwa 13'000 v. Chr., also am Ende der letzten Eiszeit bis etwa 8'000 v. Chr. in Nordamerika lebten und Grosswildtiere lebten, werden Paläoindianer genannt. Die Paläoindianer waren in kleinen Gruppen unterwegs und waren auf der ständigen Suche nach Nahrung.


Um etwa 6'000 v. Chr. erreichte der Meeresspiegel und die Temperaturen in etwa das Niveau von heute. Beringia war schon lange wegen des steigenden Meeresspiegels verschwunden.

Die Native Americans jagten unter anderem Bisons, indem die Bisons über hohe Klippen getrieben wurden, 'Bison Jump' genannt. Ein 'Bison Jump' ist eine Klippenformation, die indigene Völker Nordamerikas früher dazu nutzten, um in großen Mengen Bisons zu jagen und zu töten. Der weiter gefasste Begriff 'Bison Jump' bezieht sich auf einen künstlichen Sprung oder eine Klippe, die zur Jagd auf anderes Wild, beispielsweise Rentiere, genutzt wurde.

In den Vereinigten Staaten gab es etwa 60 'Bison Jumps', die meisten davon in Montana und Wyoming, aber auch in Idaho und Texas gab es 'Bison Jumps'.

Viele der 'Bison Jumps' in den Vereinigten Staaten können besucht werden, wie zum Beispiel den "Madison Bison Jump" in Montana in der Gegend von Bozeman. Hier erfährt man, dass die Bisons während Tagen von Jägern in die gewünschte Richtung gelenkt wurden, ohne dass die Bisons dies bemerkten. Vielleicht etwa eine halbe Meile vor dem Bison Jump wurden die Bisons am Ende der Herde mit Feuer in Panik versetzt und die Bisons begannen zu rennen. Ein Bison rennt so lange bis ihm der Schnauf ausgeht. Die Kunst in dieser Phase bestand darin, dass die Bisons während dem Rennen nicht ausbrachen und weiter in Richtung des Bison Jump rannten. Dazu standen Menschen links und rechts entlang der Herde und sorgten mit Decken und lauten Rufen dafür, dass die Bisons nicht von der Richtung abkamen. Eine gefährliche Arbeit, die sicher immer wieder Menschen das Leben kostete. Einmal über die Klippen getrieben standen am Fuss der Klippen Frauen und Krieger. Die Krieger töteten überlebende Bisons und die Frauen begannen anschliessend mit dem Schlachten der Bisons.



Ab etwa 500 v. Chr. benutzten die Native Americans für die Jagd und während Konflikten Pfeil und Bogen. Auf dem Piktogramm rechts ist eine Jagdszene mit Pfeil und Boden dargestellt.

Pferde gab es auf dem Amerikanischen Kontinent noch nicht. Pferdeähnliche Tiere starben nach dem Ende der letzten Eiszeit aus. Erst die Spanier brachten etwa um das Jahr 1500 wieder Pferde von Europa nach Nordamerika.

Als Spitzen für Pfeile wie auch für Speere wurden gehauene Steine aus Feuerstein, Obsidian oder anderen Materialen verwendet. Dieses Material war aber nicht überall verfügbar und wurde deshalb über Handelswege gehandelt, zusammen mit Salz, Nüsse, Felle und andere Waren. Obsidian oder Feuersteine wurden mit viel handwerklichem Geschick zurecht gehauen. Bei Obsidian können die so entstandenen Kanten viel schärfer als die von geschliffenem Stahl sein!



Die ersten Menschen kamen im Gebiet der heutigen Vereinigten Staaten in ganz kleinen Gruppen an. Die Gruppen hatten untereinander aufgrund der riesigen Distanzen noch keinen Kontakt. So entstanden verschiedenste unterschiedliche Sprachfamilien in veschiedenen Gebieten der Vereinigten Staaten.
Während den nächsten Jahrtausenden wurden diese kleinen Gruppen immer grösser und begannen sich auzubreiten, wobei sich unterschiedliche Sprachdialekte zu entwickeln begannen. Der Kern dieser Dialekte aber war immer noch derselbe, zum Beispiel Algonkin.
Interessant ist es, dass diese Sprachfamilien nicht immer in zusammenhängenden Gebieten zu finden sind. Das ist zum Beispiel bei den Cheyenne und Arapaho der Fall: Diese beiden Stämme gehören zur Algonkin-Sprachfamilie und sind in den Prärien zu finden, die Algonkin-Sprachfamilie hat ihren Schwerpunkt aber im Nordosten der Vereinigten Staaten.
Das hat folgenden Grund: Die Suhtai lebten um 1650 herum im Norden des Lake Superior im heutigen Kanada. Die Tsitsistas lebten zu diesem Zeitpunkt im südwestlichen Minnesota. Beide Stämme gehörten zur Algonkin-Sprachfamilie. Diese beiden Stämme trafen sich etwa um 1665 herum bei der Coteau des Prairies (Hochebene in der flachen Prärie im östlichen South Dakota, welche sich bis ins südwestliche Minnesota und nordwestliche Iowa erstreckt) und schlossen sich zusammen.
Diese Gruppe marschierte von da an zusammen nach Westen, zuerst nach Nord-Dakota, von da aus in die Black Hills und dann weiter nach Westen bis in den Westen von Kansas und in den Osten von Colorado, wo sie sich mit den Lakota-Indianern verbündeten und ab etwa 1850 zusammen gegen die U.S.-Armee kämpften. Diese Gruppe ist uns heute als Cheyenne bekannt.



Wikinger, wahrscheinlich die Söhne von 'Erik dem Roten', verliessen 1022 n. Chr. Grönland, segelten nach Westen, landeten im nördlichsten Norden von Neufundland und erstellten eine kleine Siedlung mit sechs Häusern. Also knapp 500 Jahre bevor Kolumbus (scheinbar) Amerika entdeckte.

1961 entdeckte die Norwegischen Forscher Helge und Anne-Stine Ingstad nach jahrelanger Suche endlich den Ort, wo die Wikinger einst in Nordamerika an Land gingen. In den 'Sagas' der Wikinger (Tagebücher) ist erwähnt, dass die Wikinger noch an einem zweiten Ort landeten, dieser wurde aber bis heute nicht gefunden.

Die Wikinger blieben nicht lange und verliessen nach ein paar Jahren die Siedlung wieder. Warum ist nicht klar. Vielleicht machten sich die Wikinger auf die Suche nach einem Ort, in dessen Umgebung begehrtes Eisenerz vorhanden war?
Wie auch immer, 2016 fand eine junge Amerikanische Forscherin im Südwesten von Neufundland bei Point Rosee Anzeichen, dass sich Wikinger in diesem Gebiet aufgehalten haben könnten. Ist das der zweite Ort, an die Wikinger an Land gingen?



Nach 1000 n. Chr. begann sich das Klima in Nordamerika zu ändern, es wurde wärmer. Diese Periode dauerte etwa von 1050 n. Chr. bis etwa 1200 n. Chr. Diese Wärmeperiode führte zu grösseren Ernten, die mehr Menschen ernähren konnten.
Vor allem an zwei Orten entstanden zeitweise Hochkulturen: Am Standort des heutigen St. Louis im Bundesstaat Illinois bauten die dort ansässigen Native Americans die Stadt Cahokia scheinbar wie aus dem Nichts. Da wo vorher etwa 1000 Menschen lebten beherbergte Cahokia nun 10'000 Menschen, mit den umliegenden Dörfern wahrscheinlich gegen 20'000 Menschen. Die beeindruckensten Bauten waren Mounds. Mounds sind Erdaufschüttungen, die aus Millionen von mit Lehm und Erde gefüllten Körben aus Pflanzenfasern aufgeschüttet wurden. 'Monks Mound', der grösste Mound, ist heute noch etwa 34 Meter hoch und hatte ursprünglich ein Volumen, das an die kleine Pyramide in Gizeh (Ägypten) heranreichte!
Im Chaco Canyon im Bundesstaat New Mexico entstand ebenfalls wie aus dem Nichts das Pueblo Bonito, ein mehrgeschossiges, "D"-förmiges Steinhaus mit etwa 700 Räumen. Im Tal des Chaco Canyon wurden etwa 10'000 Gärten gepflegt, in welchen unter anderem Mais, Kürbisse und Sonnenblumenkerne angebaut wurden. In den Städten London und Paris gab es zu dieser Zeit keine mehrstöckigen Gebäude und schon gar keine Gebäude mit so vielen Räumen!
Um das Jahr 1200 n. Chr. begannen die Menschen Cahokia sowie den Chaco Canyon wieder zu verlassen. Um etwa 1400 n. Chr. lebten keine Menschen mehr in Cahokia und im Chaco Canyon.



1492 ging Christopher Kolumbus bei der heutigen Insel San Salvador in der Karibik an Land. Von da aus segelte er nach Kuba und anschliessend nach Osten, wo er auf Haiti (Hispanola) an Land ging. Hier baute er mit Hilfe der lokalen Native Americans 'Navidad', die erste europäische Ortschaft in der neuen Welt.
Kolumbus dachte, dass er in Indien angekommen sei und nannte daher die lokalen Native Americans 'Indianer'. Dieser Name wird bis heute benutzt, ist aber natürlich nicht richtig. Heute ist die Bezeichnung 'Native Americans' oder 'First Nations' angebracht. Der letztere Name wird vor allem in Kanada verwendet.
Mit den drei Schiffen brachte Kolumbus auch europäische Zivilisationskrankheiten in die neue Welt. Die Körper der Native Americans kannten keinen Abwehrmechanismus für diese Krankheiten und wurden von den Krankheiten stark dezimiert. Vor der Ankunft der Europäer lebten 400'000 Menschen bis 1 Million Menschen auf Hispaniola, 1542 waren es noch ein paar Hundert.
Die Zivilisationskrankeiten der Europäer wirkten sich für die Native Americans verheerend aus. In den folgenden Jahrhunderten wurden Stämme, die viel Kontakt mit Europäern hatten (Franzosen, Engländer, Amerikaner ...) in ihrem Bestand erheblich reduziert. Beispiel: Die Mandan lebten in Nord-Dakota, als diese 1780 zum ersten Mal mit Französische Missionaren in Kontakt kamen. In den nächsten Jahrzehnten brauchen immer wieder regelrechte Pandemien unter den Mandan aus, weil die Mandan ihre Döfer aus Erdhäusern entlang des Missouri-River bauten, einer wichtigen Handelsroute für die Indianer wie auch für die Europäer. So kamen die Mandan immer wieder mit Europäern in Kontakt und steckten sich mit den europäischen Zivilisationskrankheiten an, vor allem mit Pocken und Masern. 1833, nach den Ausbruch der letzten grossen Pandemie unter den Mandan, waren von den ursprünglich 10'000 Mandan noch 84 am Leben.
Das entspricht einer Todesrate von 99.16%! Im Vergleich dazu starben während der Covid-Pandemie 2020 bis 2022 etwa 1.1 Millionen Amerikaner, das entspricht einer Todesrate von etwa 0.33%.
Für die Mandan bedeutete das, dass sie sich nicht mehr selbstständig gegen Angriffe der in der Umgebung lebenden Lakota-Indianer verteidigen konnten und das normale kuturelle Leben brach zusammen. Die traumatisierten Mandan schlossen sich den mit ihnen lebenden Hidatsa an. Die Mandan, Hidatsa und Arikara lebten heute in der 'Three Affiliated Tribes' Reservation bei New Town im Westen von Nord-Dakota.



Nach Kolumbus waren die Spanier die ersten Europäer, die sich an die Eroberung der neuen Welt machten. Sie folgten Gerüchten über Goldschätze, Silber, kostbaren Edelsteinen und Wasser, das ewiges Leben versprach, und scheuten mir ihren unglaublichen Expeditionen keinen Aufwand, um an den Reichtum zu kommen:

1539 landete Hernando de Soto mit 600 Soldaten in der Tampa Bay in Florida. Zu Fuss marschierte er durch den Norden von Florida, dann durch Georgia, South Carolina, North Carolina, Tennessee, Alabama und Mississippi in die Gegend von Little Rock in Arkansas, wo De Soto starb. Von da aus marschierten die Spanier weiter in Richtung Süden nach Texas bis nach Austin. Mit selbst gebauten Booten ging es auf dem Mississippi-River bis zum Golf von Mexiko und von aus bis nach Veracruz im heutigen Mexiko, wo man auf andere Spanier traf. Hinter ihnen lag ein Weg von über 6000km! Für die Indianer hatte der Marsch von De Sota verheerende Folgen: Man nimmt an, dass die eingeschleppten Krankheiten den Tod vieler Indianer zur Folge hatte, und dadurch das gesamte Kräftegleichgewicht sowie die Kulturen östlich des Mississippi River zusammen brachen.

Im April 1540 startete Francisco de Coronado von Mexiko aus eine weitere Expedition, um die sagenhaften sieben Städte von Cibola zu finden. Cibola, so sagte man, bestand aus Häusern mit goldenen Dächern und aus Wänden, die mit Edelsteinen besetzt waren. Coronado marschierte mit 600 Männern bis nach Arizona, eroberte Pueblos der Zuni und fast den ganze Südwesten der USA. Er durchquerte den Norden von Texas und marschierte nach Kansas. In der Gegend von Wichtia realisierte Coronado, dass er kein Gold und keine Edelsteine finden würde und kehrte zurück.
Im Frühling 1542 traf Coronado noch mit etwa 300 Männern und einem Marsch von etwa 3500 Kilometern wieder in Mexiko-Stadt ein.

1521 eroberte Hernan Cortes im zweiten Anlauf Tenochtitlan, die Hauptstadt der Azteken beim heutigen Mexiko-City. Eigentlich hatte Cortes nur den Auftrag, Gebiete zu suchen, wo Spanische Kilonien gegründet werden könnten. Als er aber von Indianern in der Gegend von Veracruz vom sagenhaften Reichtum einer Stadt im Hinterland hörte, vergass er seien Auftrag und macht sich auf die Suche nach dieser Stadt. Bei der Eroberung wurde er von Tausenden Indianer unterstützt, die von den Azteken unterjocht wurden und sich bei einer allfälligen Eroberung von Tenochtitlan die Freiheit erhofften. Bei der Eroberung hatte Cortes fast 1000 spanische Soldaten unter seinem Kommando.
In Mexiko könnten bis zu 25 Millionen Indigene Menschen vor der Ankunft der Spanier gelebt haben. 80 Jahre später, nach etlichen Epidemien, lebten noch etwa eine Million Indigende Menschen in Mexiko!




Weitere spanische Eroberer waren:

- Ponce de Leon (1513 und 1521, Florida)
- Panfilo de Narvaez (1527, Florida)
- Cabrillo (1542, Kalifornien)
- Juan de Onate (1598, Mexiko, New Mexico, Arizona)

Die Spanier holten sich nach Kolumbus zu Beginn des 16. Jahrhundert vor allem in Florida billige Arbeitskräfte. Die dort ansässigen Menschen aus den Stämmen der Calusa, Tekesta, Tocobago, Ais, Timucua und Apalachi wurden gewaltsam auf Schiffe verladen und nach Hispaniola (die heutige Dominikanische Republik und Haiti) gebracht.
Auf Hispaniola wurden die Native Americans für allerlei Zwangsarbeiten eingesetzt, weil die dort ansässigen Native Americans aufgrund von Ansteckungen mit europäischen Zivilisationskrankheiten wie Pocken und Masern grösstenteils schon ausgestorben waren.
Auch die nicht verschleppten Native Americans in Florida ereilte dasselbe Schicksal. Nach und nach wurde die lokale Bevölkerung in ihrem Bestand dezimiert.
Um das Jahr 1700 herum war die gesamte, ursprüngliche Bevölkerung in Florida ausgestorben.
Die einzigen Zeugen der ursprünglichen Präsenz dieser Native Americans in Florida waren deren Bauwerke, wie beispielsweise Mounds (Erdaufschüttungen oder Aufschüttungen mit Muscheln).




Die Engländer waren die ersten Nicht-Spanier, die sich erfolgreich auf dem Amerikanischen Kontinent behaupten konnten. 1607 landete ein Schiff der Engländer in der Chesapeake Bay im heutigen Bundesstaat Virginia.

Die Engländer gründeten die Siedlung Jamestown und konnten sich erfolgreich in den folgenden Jahren gegen die Powhatan und andere Stämme behaupten.

Die 105 Menschen setzten sich aus 35 Gentlemen, 40 Soldaten, einem Arzt, einem Geistlichen und einer Reihe von Handwerkern und Arbeitern zusammen. Im ersten Jahr können die Engländer nur Dank der Hilfe der Indianer überleben, weil zu wenig Felder gerodet und mit Getreide bepflanzt wurden. Trotzdem überlebten nur 35 Engländer den ersten Winter.

Die Siedlung wurde immer wieder von Native Americans angegriffen, die zur Powhatan-Konföderation gehörten. Danach begannen die Engländer ihre Hütten mit einer schützenden Palisade zu umgeben und bauten das Fort fertig.



Der Franzose Samuel de Champlain begann am 3. Juli 1608 mit dem Bau von Holzhäusern bei der heutigen Stadt Quebec an der Stelle, wo früher das Irokesendorf Stadacona stand. Champlain fand an dieser Stelle viele Nussbäume vor, die er zuerst fällen musste. Die Siedlung Quebec bestand aus 3 Holzhäusern. Die Häuser wurden mit einer Pallisade aus Holz umgeben. 3 kleine Kanonen sollten das Fort vor Angriffen vom Fluss her sichern.

Unter der Führung von Samuel de Champlain gelang es den Franzosen zu überleben, sich stetig weiter zu entwickeln und den Pelzhandel mit umliegenden Stämme wie den Montagnais, Algonkin, Huronen und Abenaki zu intensivieren. 16 der 24 Männer überlebten den ersten Winter nicht und starben an Skorbut und anderen Krankheiten.
Bereits ein Jahr später kämpften die wenigen Franzosen zusammen mit den Huronen, Montagnais und Algonkin gegen etwa 200 Mohawk (Irokesen) in der Schlacht bei Ticonderoga im heutigen Bundesstaat New York.

In der Folge waren die Irokesen während Jahrzehnten die erbitterten Gegner der Franzosen.



Auch die Holländer schafften es auf in der neuen Welt Fuss zu fassen. 1614 errichten die Holländer beim heutigen Albany im Bundesstaat New York Fort Nassau, 1624 wurde an der gleichen Stelle Fort Oranje gebaut. Etwa im Mai 1624 entstand im Süden des heutigen Manhattan eine erste kleine Kolonie mit 30 Siedlern im Auftrag der Niederländischen Westindien-Kompanie. Ab 1625 leitete Peter Minuit als Gouverneur die Kolonie.
Minuit tauschte wahrscheinlich mit den Canarsie (Lenni Lenape), die zu dieser Zeit im Süden von Manhattan lebten, die heutige Halbinsel Manhattan gegen eine Warenwert von etwa 60 Gulden (heute etwa $1200) ein.
Im Krieg mit den Engländern geriet die Kolonie von 1664 bis 1673 vorübergehend unter britische Herrschaft, bevor sie ab 1674 endgültig britisch wurde. Ab dann spielten die Holländer keine Rolle mehr bei der Besiedlung des Gebietes der heutigen Vereinigten Staaten.




Photo credits

https://en.wikipedia.org/wiki/Beringia
https://www.derstandard.at/story/1319181798328/aussterben-sechs-grosse-eiszeit-tiere-sechs-unterschiedliche-schicksale
https://64parishes.org/entry-image/hunting-with-an-atlatl
https://theconversation.com/forensic-evidence-suggests-paleo-americans-hunted-mastodons-mammoths-and-other-megafauna-in-eastern-north-america-13-000-years-ago-205556
https://billingsgazette.com/outdoors/article_4e999565-721d-5d5c-b004-1fb35164b47b.html
https://www.worldarchery.sport/news/178453/archery-history-arrows-imagination-art-and-cultural-symbolism
https://www.americanyawp.com/text/01-the-new-world/
https://www.history.com/news/native-american-cahokia-chaco-canyon
https://www.thoughtco.com/lanse-aux-meadows-vikings-north-america-167165
https://www.welt.de/iphone_app/historyapp/article9582717/Christoph-Kolumbus-erreicht-Amerika.html
https://www.britannica.com/biography/Francisco-Vazquez-de-Coronado
https://www.britannica.com/place/Jamestown-Colony
https://www.visitflorida.com/travel-ideas/articles/arts-history-shell-mound-florida/
https://www.britannica.com/biography/Peter-Minuit
https://www.vizettes.com/kt/native-americans/languages.htm

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